Bernd Gruber Kitzbühel gehört zu den exklusivsten Interior Design-Unternehmen Österreichs und beschäftigt sich mit dem gesamten Spektrum der Innenarchitektur. Philipp Hoflehner ist seit 2010 Creative Director und zusammen mit Bernd Gruber für den gestalterischen Bereich und die Designsprache zuständig. LA LOUPE erzählt er, was ihn inspiriert und wie er sich in Kitzbühel erdet...
Nach beruflichen Stationen wie Zürich und New York: Kann Kitzbühel Ihr Verlangen nach Internationalität stillen?
Es sind vor allem die Menschen und die Begegnungen,die ein Leben in Kitzbühel besonders machen! Dank unserer Projekte bin ich viel unterwegs. Dann ist es gerade der gemütliche Dorfcharakter, der die Lebensqualität bringt und der einen zur Ruhe kommen lässt.
Für welche Werte steht die Marke Bernd Gruber? Und für welche stehen Sie als Creative Director des Unternehmens?
Wir sehen uns der Schönheit verpflichtet. Ganzheitlich, innen wie außen. Einzigartige, wertvolle Qualität. Das ist bei uns tagtäglich spürbar. Es ist schon beeindruckend, wenn man in unsere neue Produktion kommt und sieht, wie konsequent jeder im Team diese gemeinsamen Werte lebt.
Das Haus setzt auf Professionalität & kompromisslose Qualität bei Team, Materialien und Service. Ihre anspruchsvollen Kunden werden das sicher zu schätzen wissen …
Das ist schon ein sehr wichtiger Punkt. Wir sind der Meinung, dass eine gute Idee nur so stark ist wie die Umsetzung. Wenn wir unsere Projekte ganzheitlich betreuen, dann ist es letzten Endes genau diese Qualitätskontrolle, die den Unterschied macht.
Wie starten Sie ein Projekt? Im Büro oder vor Ort? Und was muss der Kunde beitragen?
Wir müssen jeden Ort kennenlernen. Der kreative Prozess startet vor Ort, muss dann reifen und wird im Büro aufs Papier gebracht. Wir sehen unsere Arbeit immer als Zusammenspiel von der Kultur und dem Stil unserer Bauherren, unserem eigenen Denken und natürlich dem Ort, an dem Neues entstehen soll.
Viele Möbel und Raumausstattungen werden im Unternehmen und der Produktion in Stuhlfelden / Salzburg eigens produziert. Nach welchen Kriterien werden Produkte zugekauft?
Nach Qualität. Um uns herum hat sich eine bemerkenswerte Zunft aus Handwerksbetrieben geformt, mit denen wir im ständigen Austausch arbeiten. Ob Kunstschmieden, Glasverarbeiter, Tapezierermeister – sie alle verstehen und ermöglichen unseren Qualitätsgedanken.
Wie sieht’s aus mit der Regionalität? Werden viele heimische Rohstoffe verarbeitet?
Heimische Hölzer, wie z. B. die Eiche verwenden wir sehr gerne für lokale Projekte. Der nachhaltige und bewusste Umgang mit den Ressourcen, die uns die Natur zur Verfügung stellt, ist für uns aber ein Grundsatz der schon bei der Planung anfängt und sich durch den gesamten Prozess des Gestaltens zieht.
Wohntrends wechseln schon fast so schnell wie Modetrends. Wie kann man sich da entscheiden und eine nachhaltige Linie finden?
In dem man sich nicht damit beschäftigt, aber neugierigbleibt. Wir besuchen alle wichtigen Messen und haben enge Beziehung zu den Taktgebern der Szene. Aber die wichtigen, entscheidenden Dinge kommen immer von selbst auf einen zu. Man stolpert online über sie oder kommt mit Freunden ins Reden und entdeckt dabei wie zufällig neue Richtungen.
Wann ist der beste Zeitpunkt, sich neu einzurichten? Wie oft sollte man einen Tapetenwechsel vollziehen?
Dass muss jeder selbst für sich entscheiden. Ich bin ja ein Freund vom klassischeren Stil, nicht zu viel Design, sondern eher unangestrengt und authentisch. Ich mag es auch nicht, wenn immer ständig alles neu gemacht wird wie bei vielen Hotels. Da geht viel Seele verloren. Wenn man sich für eine Veränderung entscheidet,dann sollte sie behutsam aber konsequent getroffen werden.
Auf internationalen Möbel- und Trendmessen lässt sich viel Inspiration holen. Haben Sie noch weitere Kreativquellen?
Inspiration ist überall, man braucht nur Zeit dafür! Ich genieße die Natur rund um Kitzbühel, aber auch Städte und Museen. Hauptsächlich geht es um eine abweichende Kultur die einen zum Nachdenken anregt. Wenn man sich dann fragt „ist das wirklich so?“ und „warum?“ setzt man einen Prozess in Gang der meinst in einer neuen Erkenntnis endet. Man muss den schmalen Grat zwischen Mut und Selbstreflektion gehen.
Was passt am besten zum architektonischen Stil rund um Kitzbühel und was lässt sich daheim auch gut umsetzen, als kleine Erinnerung an den Urlaub sozusagen?
Da darf jeder auf sich vertrauen. Einfach probieren, es gibt keine Regeln oder Dogmen. Mehr Mut! Wenn man sich wohlfühlt und wiedererkennt, dann passt’s.
Von Bernd Gruber ist ein hauseigener Raumduft erhältlich. Wieso ausgerechnet dieser Duft, was sind seine Geheimnisse? Lassen Sie uns am Spiel mit den Sinnen teilhaben?
Es ging uns darum, den Raum im Ganzen zu erfassen.Der Duft erdet, und es stellt sich das besondere Gefühl ein, wenn man nach Hause kommt. Es sind holzige Noten wie Adlerholz und das weiße Sandelholz, denen wir zu einer entspannten Eleganz verholfen haben. Unbedingt probieren.
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» Wir sehen unsere Arbeit immer als Zusammenspiel von der Kultur und dem Stil unserer Bauherren, unserem eigenen Denken und natürlich dem Ort, an dem Neues entstehen soll.«